Bericht Wanderweekend 19./20. September

Vom Kräuterkurs zur Taminaschlucht: Ein unvergessliches EPS Wanderweekend

Es riecht nach Kräutern und Abenteuer. Ein Haus von 1772 atmet Geschichten in seine Holzbalken, und mittendrin steht sie: Agnes Schneider, das Gafarra Häxli. Treibende Kraft im Museum Post-ab und Kräuter- und Geschichtensammlerin.
Zwischen Tinkturen, Badekugeln und Salbenduft entfaltet sie ein ganzes Tal. Sie weiss von einem Oskar Tschirky, ein Bub aus dem Weisstannental, der in New York zum „Oskar von Waldorf“ wurde, Maître d’hôtel im Waldorf-Astoria. Und kennt Geschichten von allen Bewohnern, die durch dieses Haus gingen und Spuren hinterliessen.

Wir rühren währenddessen unser eigenes Kapitel an: eine Salbe, gelblich, die nach Ringelblumen riecht. Wir lernen, rühren, schnuppern. Für alles hat das Gafarra Häxli ein Mittelchen – ausser für Liebeskummer. Und zwischen all den Düften und Händen voll Kräutern belebt uns ein Sirup aus frischem Quellwasser – hausgemacht und einfach köstlich.

Während wir im Tal Kräuter mischten machte sich die Wandergruppe Richtung Wasserfallarena Batöni auf. Die fünf idyllischen Wasserfälle – alle zwischen 86 und 45 Metern hoch – stürzen über die steilen Klippen, und verwandeln den Talkessel von Batöni in ein Naturspektakel.

Der Aufstieg war steil und fordernd, doch die herrliche Landschaft machte jede Anstrengung wett: alpine Wiesen und weite Blicke bis zu den Gipfeln. Oben legten sie eine Pause ein und lauschten dem Donnern des Wassers. Wer noch Kraft in den Beinen spürte, stieg weiter hinauf, bis sich die Weitsicht nahezu grenzenlos öffnete.

Am zweiten Tag wurde es spannend: Wir zogen alle gemeinsam Richtung Taminaschlucht los. Wer vorher noch dachte, das wird ein ruhiger Spaziergang, merkte schnell – hier vibriert die Luft zwischen engen Felsen und plätscherndem Warmwasser. 36,5 Grad direkt aus dem Fels. Im Alten Bad Pfäfers, dem ältesten Barockbad der Schweiz, wurde es kurz andächtig – dann klangen Geschichte, Teamspirit und Abenteuerlust nach. Ein Gruppenmoment, der perfekt zum Start in den Tag passte.

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Auf der Heimfahrt war klar: Das Weisstannental ist mehr als nur Natur und Kräuter. Es steckt voller Geschichten, Überraschungen und ganz viel Zusammenhalt. Wir nehmen nicht nur Eindrücke mit nach Hause, sondern auch ein gutes Gefühl. Und wer wollte, hat sich den ein oder anderen Heiltrank fürs echte Leben geschnappt – denn ein guter Sirup und ein starkes Team helfen einfach immer.

Herzlichen Dank an Reto Meier, Jörg Eugster und Andreas Kleiner für die tolle Organisation.